Deutschland hat gewählt. Sogar mit der relativ hohen Wahlbeteiligung von 82,5%. Dieser Wert wurde vielfach bejubelt – ist im Verlauf der Geschichte der Bundesrepublik allerdings nur durchschnittlich. In den ersten Jahrzehnten, zwischen 1953 und 1987, lag die Wahlbeteiligung durchgängig darüber, mit Highlights 1972, 1976 und 1983 (91,1%, 90,7% und 89,1%).
In den Bundestag ziehen 2025 viele neue Abgeordnete ein, frischer Wind kann sicher nicht schaden. Mehr als jeder dritte MdB war in der letzten Legislatur noch nicht dabei. Die Quote liegt bei 36,5%, bei der letzten Bundestagswahl waren es 38%. Doch in welchem Umfang bildet die Zusammensetzung des neuen Bundestags die Diversität im Wahlvolk wieder? Hier gibt es eher kritische Entwicklungen.
So ist es bedauerlich, dass der Anteil der Frauen unter den Abgeordneten gegenüber dem letzten Bundestag um 2,3% gesunken ist und jetzt nur noch 32,4% (2021: 34,8%) beträgt. Hier gibt es massive Unterschiede zwischen den Parteien. Sind die Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen und bei der Linken mehrheitlich weiblich (61,2% bzw. 56,2%), so sinkt die Quote von der SPD (41,7%) über CSU (25%), CDU (22,6%) bis zur AfD (11,8%) massiv. In der Bevölkerung beträgt der Frauenanteil 50,7%.
Auch bestimmte Altersgruppen sind im neuen Bundestag deutlich unterrepräsentiert. Gleiches gilt für viele Berufsgruppen.